Meine Damen und Herren, kommen Sie mit uns auf eine Reise durch Zeit und Raum, in die nebligen Gefilde des imaginären Schottlands. In diesem sehr literarischen Artikel finden Sie eine Liste von Büchern, die eine Inspiration für Ihre nächste Reise sein werden.
Die schottische Literatur ist ein bisschen wie das schottische Wetter – stets wechselhaft, manchmal düster, stellenweise sehr sonnig und immer ein Abenteuer! Erwarten Sie das Unerwartete, dann sind Sie gut gewappnet.
Zum Glück können Sie mit einem Buch immer ein Stückchen Schottland in der Tasche haben. Ob Sie die Klassiker mögen oder lieber in zeitgenössischen Romanen schmökern, wir haben die passende Lektüre für Sie.
Klassiker
Entführt. Die Abenteuer des David Balfour – Robert Louis Stevenson
Erstveröffentlichung: 1886
Sie suchen nach einem rasanten Abenteuer von einem der besten Autoren Schottlands? Entführt spielt in den Jahren nach dem Jakobitenaufstand von 1745. Erzählt wird die Geschichte vom verwaisten Teenager David Balfour, der nach einem Treffen mit seinem Onkel Ebenezer, das unter keinem guten Stern stand, entführt und nach Amerika verschifft wird. Auf dem Weg lernt er den charismatischen Alan Breck Stewart kennen, der ihn in eine Reihe von Abenteuern führt. Zu den Handlungsorten des Romans gehören unter anderem die Äußeren Hebriden und Edinburgh.
Die Blütezeit der Miss Jean Brodie – Muriel Spark
Erstveröffentlichung: 1960
Edinburgh in den 1930er Jahren. Eine Gruppe 10-jähriger Mädchen beginnen ihren Unterricht bei Miss Jean Brodie, einer Lehrerin, die wiederholt bekräftigt, sie sei in ihrer „Blütezeit“. Miss Brodies Charme, Glamour und unorthodoxe Unterrichtsmethoden beeindrucken die Mädchen, aber diese Eigenschaften werden ihr schließlich zum Verhängnis. Die bittersüße Handlung und der geistreiche Witz dieses schottischen Klassikers hinterlassen trotz seiner Kürze einen bleibenden Eindruck.
Lied vom Abendrot – Lewis Grassic Gibbon
Erstveröffentlichung: 1932
Lied vom Abendrot ist eine bleibende und unerschrockene Schilderung des Lebens auf dem Land, die gemeinhin als klassischer schottischer Roman bezeichnet wird. Das Buch ist in Kapitel unterteilt, die dem Rhythmus des landwirtschaftlichen Jahres folgen, und begleitet die Entwicklung von Chris Guthrie. Genau wie Chris, die sich im Laufe der Zeit verändert, wandeln sich auch die Gemeinschaft und die Landschaft, die sie umgeben. Die Handlung spielt im frühen 20. Jahrhundert, in einer Zeit, in der traditionelle Lebensformen zusehends verschwanden. Der Autor Lewis Grassic Gibbon, der als James Leslie Mitchell geboren wurde, wuchs in der Region Mearns in Aberdeenshire auf, was ihn nachhaltig prägte.
Waverley oder ’s ist sechzig Jahre her – Sir Walter Scott
Erstveröffentlichung: 1814
Bei seiner Veröffentlichung vor über 200 Jahren erlebte dieser Roman einen überraschenden Erfolg und begründete fast im Alleingang das Genre des historischen Romans in Großbritannien. Die Handlung folgt einem jungen Engländer, Edward Waverley, auf seiner Reise in eine romantische Highlandwelt. Waverley wird gemeinhin als erster großer schottischer Roman angesehen und sein Autor, Walter Scott, ist ein nationales Kulturgut. Er ist so beliebt, dass wir ihm zu Ehren sogar ein riesiges Monument im Herzen der Hauptstadt Edinburgh errichtet haben.
Das Whiskyschiff – Compton Mackenzie
Erstveröffentlichung: 1947
Die Handlung dieses Romans spielt während des Zweiten Weltkriegs. Die Bewohner von Great Todday und dem benachbarten Little Todday (fiktiven Inseln der Hebriden) sind große Whiskyliebhaber. Als das Wasser des Lebens auf den Inseln so langsam knapp wird, liegen die Nerven dementsprechend ziemlich blank. Man stelle sich die Überraschung der Insulaner vor, als ein Schiff, das tausende und abertausende Flaschen der Spirituose an Bord hat, vor der Küste auf Grund läuft. Die Insulaner hecken einen Plan aus, um den Whisky zu befreien und die Heimwehr der Insel zu überlisten. Dieser Roman wirft mit viel Humor einen sanften und gelegentlich auch scharfen Blick auf das Inselleben. Der Autor wurde von seiner Zeit auf der Insel Barra inspiriert und sein Roman ist der perfekte Begleiter für einen wee dram (ein Gläschen Whisky).
Peter Pan – J. M. Barrie
Erstveröffentlichung: 1911
Die schottische Literatur ist voller unvergesslicher Charaktere, allen voran Peter Pan, der Junge, der nie erwachsen wurde. Der Autor J. M. Barrie wurde in Kirriemuir geboren und ging in Dumfries zur Schule, bevor er nach London zog, wo er sein erfolgreichstes Werk schrieb. Der Roman schildert die Abenteuer von Peter Pan, den Verlorenen Jungs, Wendy und ihren Brüdern in Nimmerland. Die Charaktere Captain Hook und die Fee Glöckchen sind vermutlich genauso bekannt wie Peter selbst. Die Geschichte wurde schon so oft adaptiert, dass es eine Freude ist, zum Original zurückzukehren.
Moderne Romane
Die Harry-Potter-Reihe – J. K. Rowling
Erstveröffentlichung: ab 1997
Vermutlich wissen Sie schon ein wenig über den jungen Zauberlehrling und seine Abenteuer (falls das nicht der Fall ist: Was haben Sie in den letzten zwei Jahrzehnten gemacht?!). Vielleicht wussten Sie aber noch nicht, dass J. K. Rowling in einem Café in Edinburgh mit dem Schreiben dieser Romane begann. In den Büchern spürt man den Geist Schottlands und die Romanverfilmungen nutzten zahlreiche schottische Landschaften als Drehorte. Sie möchten mehr dazu erfahren? Sehen Sie sich unseren Tourenvorschlag zu den Schauplätzen der Harry-Potter-Bücher und -Filme an. Harry Potter ist Schotte ehrenhalber!
Die Brücke – Iain Banks
Erstveröffentlichung: 1986
Wenn Sie ein Fan von Science-Fiction, dunklem schottischen Humor und mutigen Romanen sind, dann ist der überaus produktive Autor Iain Banks das Richtige für Sie. Banks war einer der einfallsreichsten Autoren seiner Generation und veröffentlichte im Laufe seiner Karriere unter anderem Science-Fiction-Romane. Die Brücke passt teilweise in dieses Genre, denn die Handlung um die drei Protagonisten wechselt zwischen der realen Welt und einer Parallelwelt, in der alle Menschen auf einer unendlichen Brücke leben. Den Großteil seines Lebens verbrachte Banks nahe der Brücken über den Firth of Forth, was seine Bücher erkennbar beeinflusst hat. Die Brücke wurde 2013 in einer Umfrage des Scottish Book Trust zum beliebtesten Roman des Landes gewählt.
44 Scotland Street – Alexander McCall Smith
Erstveröffentlichung: 2004
In einer chaotischen und hektischen Welt ist es gut zu wissen, dass man für ein wenig Freude und Behaglichkeit nur ein gutes Buch braucht. 44 Scotland Street ist so ein Buch. Es ist voller bunter Charaktere und warmem Humor. Dieser Serienroman wurde ursprünglich in Fortsetzungen in der Zeitung The Scotsman veröffentlicht und folgt dem Alltag einer Gruppe von Nachbarn in Edinburgh. Liebesdreiecke, verlorene Gemälde, interessante neue Freunde und eine Begegnung mit einem berühmten schottischen Krimiautoren sind nur einige der Zutaten dieser reizenden und cleveren Darstellung der Bewohner von Edinburgh.
Die Outlander-Reihe – Diana Gabaldon
Erstveröffentlichung: ab 1991
Diese weltweit beliebte Romanreihe beginnt im Jahr 1946, als eine junge Engländerin namens Claire Beauchamp Randall mit ihrem Ehemann Frank in die schottischen Highlands reist. Eines Tages macht Claire allein einen Spaziergang und kommt dabei an einem Steinkreis vorbei. Sie tritt durch einen gespaltenen Stein im Steinkreis hindurch… und verschwindet. Als sie wieder zu sich kommt, ist es das Jahr 1743, und der erste Mensch, der ihr begegnet, ist ein Herr in einer Militäruniform aus dem 18. Jahrhundert. Dieser Herr, Jack Randall, sieht ihrem Ehemann Frank zum Verwechseln ähnlich – es stellt sich heraus, dass er Franks Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Großvater ist. Die Romane wurden sehr erfolgreich als TV-Serie verfilmt und wenn Sie sich in eine andere Zeit entführen lassen wollen, sind diese Bücher genau richtig für Sie. Sie sind schon Outlander-Fan? Dann sehen Sie sich unsere 12-tägige Outlander-Thementour an oder erfahren Sie mehr über das Land hinter der Geschichte.
One Fine Day in the Middle of the Night – Chris Brookmyre
Erstveröffentlichung: 1999
Die Bücher des in Glasgow geborenen Autors Chris Brookmyre vermischen Unterhaltung, Politik und Gesellschaftskritik mit einer ausgeklügelten Handlung. One Fine Day in the Middle of the Night ist die Geschichte eines Klassentreffens, das von einer Gruppe glückloser Terroristen gekapert wird. Dieser aberwitzige Roman spielt auf einer Ölplattform und wurde von dem Film Stirb langsam inspiriert. Sie können viel Humor und haufenweise amüsante Einzeiler erwarten. (Dieses Buch des Autoren ist bisher nicht in deutscher Sprache erschienen.)
Die Rebus-Reihe – Ian Rankin
Erstveröffentlichung: ab 1987
John Rebus ist einer der beständigsten Kriminalromancharaktere und trat 1987 zum ersten Mal im Roman Verborgene Muster auf. Nach mehr als 20 Romanen haben wir diesen abgebrühten Detektiv und die Stadt, in der er lebt, sehr gut kennengelernt – Edinburgh ist neben Rebus die zweite Hauptfigur dieser Bücher. Wenn Sie Kriminalgeschichten mit dem schottischen Etwas mögen, dann sind diese Romane das Richtige für Sie. Die Rebus-Bücher werfen häufig einen ungeschönten Blick auf das Leben in der Hauptstadt und werden Ihnen die Stadt hinter den Postkartenmotiven zeigen.
Trainspotting – Irvine Welsh
Year of publication: 1993
Dieser Kultroman ergründet die dunklere Seite des Lebens in den schottischen Städten der späten 1980er Jahre. Dies ist der Erstlingsroman des Autors Irvine Welsh aus Edinburgh und folgt dem Alltag einer Gruppe Heroinabhängiger. Trotz der Schwere des Themas und seiner ungewöhnlichen Perspektivwechsel fand der Roman breiten Zuspruch. Auch die Romanverfilmung von Regisseur Danny Boyle aus dem Jahr 1996 trug zum phänomenalen Erfolg des Romans bei.
Das Land der Sirenen – Val McDermid
Erstveröffentlichung: 1995
Val McDermid ist eine der erfolgreichsten Krimiautorinnen Schottlands und dieser Roman handelt von einem, für sie typischen, dunklen und verdrehten Thema. Das Land der Sirenen befasst sich mit der Psychologie von Entführungen und ist der erste Auftritt von zwei von McDermids bekanntesten Charakteren, Tony Hill und Carol Jordan. Werfen Sie doch einen Blick auf unser Videointerview mit der Autorin (in englischer Sprache).
Ich, Eleanor Oliphant – Gail Honeyman
Erstveröffentlichung: 2017
Eines der besten Dinge an schottischer Literatur ist der Humor und in diesem Debütroman von Gail Honeyman, der teilweise in Glasgow spielt, werden Sie viel zu lachen haben. Es ist jedoch auch die bewegende Geschichte von einem einsamen Herzen, das nirgendwo wirklich hineinzupassen scheint. Die Gründe für Eleanors Einsamkeit werden im Laufe der Geschichte Stück für Stück enthüllt und Eleanor beginnt, Beziehungen zu anderen aufzubauen. Wird es ein Happy End für Eleanor geben? Lesen Sie dieses Buch und finden Sie es heraus!
Sie möchten mehr über schottische Kunst und Kultur erfahren? Werfen Sie einen Blick auf unsere Seite zur schottischen Literatur oder sehen Sie sich unseren Reisevorschlag für Drehorte aus Film & TV an.
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