Der Antoninuswall war ein ehrgeiziges technisches Projekt, das den schottischen Stämmen einst Furcht und Schrecken einflößte. Nach ihrer Fertigstellung wurde diese imposante Grenzbefestigung von 17 Forts gesäumt und von 7.000 Soldaten aus allen Teilen des Reiches bewacht, deren Aufgabe es war, die nördlichste Grenze Roms zu schützen.

Der Wall wurde etwa 142 v. Chr. auf Geheiß von Kaiser Antoninus Pius erbaut und von Quintus Lollius Urbicus, einem Gouverneur aus Nordafrika, überwacht.

Heute sind die am besten erhaltenen Überreste des Walls an mehreren Orten zu sehen. Sie vermitteln einen Eindruck vom ursprünglichen Ausmaß des Walls, der eine klare Grenze vom Firth of Forth zum Ufer des Firth of Clyde bildete und auch heute noch beeindruckt. Die Strecke führt Sie durch abwechslungsreiche Landschaften, ruhige ländliche Regionen, Ackerland und über alte Pfaden bis in Orte und sogar Großstädte.

Map of Grenzen des Römischen Reiches, der Antoninuswall UNESCO-Welterbestätte
  • Der Wall erstreckt sich auf 60 km von Küste zu Küste.

Was den Antoninuswall so besonders macht

Der Antoninuswall war nicht nur die nördlichste Grenze des Römischen Reiches, es war auch eine der cleversten militärischen Konstruktionen der Römer, das sich die Eigenschaften der Landschaft zur Verteidigung zu Nutze machte, um mit hohen Hügeln und steilen Abhängen eine bedrohliche Barriere zu schaffen. Anders als der steinerne Hadrianswall war der Antoninuswall ein Festungswall aus aufgeschichteten Grassoden, vor dem ein weiter, tiefer Graben verlief, um Angreifer abzuschrecken. Es war zu seiner Zeit ein hochmodernes militärisches Bauwerk.

Hinter dem Wall verlief eine Militärstraße, eine beeindruckende römische Straße, die den schnellen Transport von Vorräten, Soldaten und wichtigen Nachrichten in dem Gebiet ermöglichte und diese Grenze des Römischen Reiches dadurch am Leben hielt.

Besucher können an vielen gut erhaltenen Stätten entlang des Walls einen Eindruck vom Einfallsreichtum der römischen Infrastruktur erhalten. Außerdem wartet ein Einblick in den Alltag der römischen Soldaten, die am äußersten Posten des Reiches stationiert waren.

Mit Kopien von Steintafeln, Skulpturen und Römer-Spielplätzen können Besucher auf kreative Art mehr über den Wall erfahren. Hier wird Geschichte für Menschen aller Altersklassen und Interessengebiete zugänglich gemacht.

Die Geschichten, die es entlang des Antoninuswalls zu entdecken gibt, sind so reich und vielfältig wie die Menschen, die heute und in der Vergangenheit den Wall gebaut, an ihm gelebt, ihn erkundet und erhalten haben.”
Patricia, World Heritage: Antonine Wall

Erkunden Sie die Region

In ganz Zentralschottland sind Spuren des Antoninuswalls zu finden, von den heutigen Orten Bo’ness am Firth of Forth bis hin zu Old Kilpatrick am Firth of Clyde. Auch wenn ein Großteil der Spuren Überreste von Gräben und Rasenwällen sind, gibt es einige besonders gut erhaltene Stätten, die Sie besuchen können.

Der am besten erhaltene und sichtbare Teil von Graben und Wall ist der 8 km lange Abschnitt bei Watling Lodge in Falkirk, doch auch an den folgenden Orten können Sie Überreste von Forts, dem Wall und sogar Badehäusern sehen: Goldenhill Park, Duntocher (Teil des Wallfundaments), Bearsden (Badehaus), New Kilpatrick Cemetery (Teil des Wallfundaments) Bar Hill (Fort, Badehaus und Graben), Croy Hill (Graben und Standort eines Forts), Castlecary (Überreste eines von nur zwei steinernen Forts), Kinneil (kleines Fort), Callendar Park (Graben), Rough Castle (Fort, Graben und Lilia-Fallgruben), Seabegs Wood (Graben und Militärstraße).

Halten Sie Ausschau nach den Repliken von Steintafeln und Römer-Spielplätzen bei Portpatrick Road, Old Kilpatrick; Goldenhill Park, Duntocher; Lambhill Stables und Monymusk Road in Glasgow; Peel Park, Kirkintilloch; Healthy Living Centre in Twechar; Auchinstarry; Callendar Park; Bonnybridge; Kinneil Estate; Cow Wynd in Falkirk; Bo’ness; Tamfourhill.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Wenn Sie Stätten und Orte besuchen, die eine Verbindung zum Antoninuswall haben, gibt es viele Anreisemöglichkeiten. Zentralschottland verfügt über hervorragende Anbindungen an die öffentlichen Verkehrsmittel, darunter Züge und Busse. Es gibt außerdem ein großes Netzwerk an Fahrradwegen, sodass Sie Ihre Erkundungstouren auch auf zwei Rädern machen können.

Zu Fuß

Die Region eignet sich auch bestens für Fußgänger und Wanderer. Entlang des berühmten Fernwanderwegs John Muir Way, der von Küste zu Küste durch Zentralschottland führt, können Sie den Antoninuswall an mehreren Orten entdecken.

Kanäle

Sie können den Wall sogar übers Wasser erreichen, denn der Forth and Clyde Canal verläuft größtenteils parallel zum Wall.

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A cyclist on the towpath of the Forth and Clyde Canal at Auchinstarry Marina
Auchinstarry Marina

Erleben Sie weitere UNESCO-Stätten

Machen Sie den Antoninuswall zu einem Teil einer längeren Reise - wir können Ihnen dabei helfen, eine Reise zu allen UNESCO-Stätten in der Region zu planen, darunter auch Glasgow.

UNESCO-Stätten im zentralen Westschottland

Im zentralen Westen von Schottland können Sie drei UNESCO-Stätten entdecken - den Antoninuswall, New Lanark und die City of Music Glasgow.

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Der Antoninuswall ist eine von sechs UNESCO-Welterbestätten in Schottland.

Der Antoninuswall, der Hadrianswall und der Obergermanisch-Raetische Limes bilden zusammen die Welterbestätte Grenzen des Römischen Reiches. Der Antoninuswall repräsentiert die Kraft und Reichweite des Römischen Reichs.

Erfahren Sie mehr über Schottlands UNESCO Trail und sehen Sie sich das Video „UNESCO: Erklärt“ an

Erfahren Sie bei der UNESCO mehr über den Antoninuswall

Die UN-Nachhaltigkeitsziele

Jede UNESCO-Stätte arbeitet auf die UN-Nachhaltigkeitsziele hin.

Was sind die UN-Nachhaltigkeitsziele?

Sie sind ein dringlicher Aufruf zum Handeln von einer globalen Länderpartnerschaft.

Sie erkennen an, dass das Ende von Armut und anderen Entbehrungen Hand in Hand geht mit Strategien in den Bereichen

  • Verbesserung von Gesundheit und Bildung
  • Verringerung von Ungleichheit
  • Förderung von Wirtschaftswachstum
  • Maßnahmen gegen den Klimawandel

Sehen Sie sich alle UN-Nachhaltigkeitsziele an

Eine Infotafel bei Croy Hill.
Croy Hill

Die Nachhaltigkeitsziele des Antoninuswalls.

So arbeitet der Antoninuswall auf drei der Ziele hin.

Ziel 3

Gesundheit und Wohlergehen

Der Antoninuswall bietet wertvolle Grünflächen in anderweitig verkehrsreichen und dicht bebauten Gegenden. Der Wall verläuft durch viele Gemeinden, die sozial stark benachteiligt sind, doch er bietet den Bewohnern Grünflächen direkt vor ihrer Tür, in denen sie sich an der frischen Luft bewegen können und die sich positiv auf ihre mentale Gesundheit auswirken.

Ziel 4

Hochwertige Bildung

Es bieten sich beachtliche Chancen für lebenslanges Lernen, sowohl an den Stätten und in Museen als auch durch Programme zur Entwicklung von Fähigkeiten, Trainingsmöglichkeiten und Freiwilligenarbeit. Dieser lebenslange Ansatz reicht von thematischen Spielplätzen für Kinder bis hin zu den Fahrrad-Rikschas für ältere Menschen von Cycling Without Age.

Ziel 11

Nachhaltige Städte und Gemeinden

In Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinden möchte die Stätte dazu beitragen, öffentliche Räume zu gestalten und nahe gelegene Städte und Dörfer zu erneuern. Durch die Entwicklung von Fähigkeiten und den Aufbau von Kapazitäten fühlen die Gemeinden sich mit der Mauer verbunden und für sie verantwortlich.

Nützliche Links